Lebenswelten 2020 – Werthaltungen junger Menschen in Vorarlberg

Projektleitung, Konzeption, Koordination und Durchführung: Pädagogische Hochschule Vorarlberg

Partner: Landesstelle für Statistik (Sample)

Projektteam PH Vorarlberg: Gabriele Böheim-Galehr (Projektkoordination), Gudrun Quenzel (wissenschaftliche Leitung), Katharina Meusburger (wissenschaftliche Mitarbeit), Martina Ott (wissenschaftliche Mitarbeit)

Auftraggeber | gefördert von: Land Vorarlberg, Abt. Gesellschaft, Soziales und Integration, FB Jugend und Familie

Projektdauer: 04 2018 - 05 2021

 

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Kurzinformation zum Projekt
Zentrale Ergebnisse

Die „Lebenswelten 2020“ geben Informationen zu Werthaltungen und Verhaltensbereitschaften junger Menschen im Alter von 14 bis 16 Jahren in Vorarlberg. Mehr als 1.600 Jugendliche aller Schultypen haben über eine standardisierte Erhebung im Mai/Juni 2020 Auskunft zu ihren individuellen Einstellungen, ihren Haltungen und Meinungen zu zentralen gesellschaftsrelevanten Themen gegeben:

Zukunftssicht, Werthaltungen und Erwartungen an den Beruf
Neun von zehn Jugendlichen sehen ihre Zukunft positiv (91% stimmen völlig/eher zu) und sind optimistisch, die eigenen Ziele zu erreichen (88% stimmt völlig/eher). Dieser Optimismus hat sich in den letzten zehn Jahren kaum verändert. Buben blicken insgesamt etwas optimistischer in ihre Zukunft als Mädchen.
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Lebenswelt Schule
In den letzten Jahrzehnten ist ein deutlicher Trend zu höheren Schulen zu beobachten. Seit 1980/81 ist die Zahl der Schüler/innen der Sekundarstufe I an Mittelschulen (vormals Hauptschulen) sowohl absolut als auch relativ zugunsten der AHS gesunken. In der Sekundarstufe II waren die deutlichen Gewinner mit hohen Zuwächsen die Berufsbildenden höheren Schulen und mit geringen Zuwächsen die gymnasialen Langformen. An Bedeutung sehr verloren haben hingegen die Berufsbildenden mittleren Schulen. Mädchen haben deutlich aufgeholt und in den höheren Schulen die Buben anteilsmäßig überholt. Die höheren Schulen werden zwischenzeitlich von mehr Mädchen besucht als von Buben. Umgekehrt besuchen anteilsmäßig mehr Buben die nicht-maturaführenden Schulen.
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Lebensgefühl und Gesundheit
Ein Großteil der Jugendlichen fühlt sich gesund, fit, wohl und voller Energie. Etwa jedem Zwanzigsten (5%) geht es jedoch auch weniger gut. Jugendliche aus weniger privilegierten Elternhäusern sind hier häufiger betroffen. Lebensfreude und Lebenszufriedenheit sind bei 58% der Jugendlichen hoch. Bei etwa 4% ist das psychische Wohlbefinden aber offenbar erheblich eingeschränkt. Mädchen sind davon verstärkt betroffen.
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Freizeit und Freunde
Gut die Hälfte der Jugendlichen hat drei bis fünf Stunden feie Zeit pro Tag. Die Varianz zwischen Jugendlichen, die kaum freie Zeit haben (6% verfügen über eine Stunde und weniger), bis zu jenen, die pro Tag mehr als sechs Stunden Freizeit haben (21%) ist allerdings erheblich. Mädchen und Jugendliche in den höheren Schulen haben im Schnitt am wenigsten freie Zeit.
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Politik, Demokratie, Zusammenleben
45% der Jugendlichen sind an Politik interessiert, 34% haben nur wenig Interesse an Politik und 21% gar kein Interesse. Buben sind etwas interessierter als Mädchen.
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Zielgruppe der Jugendstudie waren Jugendliche ab 14 Jahren der achten bis zehnten Schulstufe in allen Schultypen (mit Ausnahme der Sonderschulen). Die Vorarlberger Jugendstudie ist ein Teilprojekt einer österreichweiten Studie, die von allen Pädagogischen Hochschulen gemeinsam durchgeführt wurde. Für Vorarlberg umfasste die Bruttostichprobe 2.474 Schülerinnen und Schüler in 142 Klassen an 74 Schulen. In der Stichprobe wurden die Schultypen sowie das Geschlecht berücksichtigt.

Über ein standardisiertes internetbasiertes Rückmeldeinstrument wurden von März bis Juli 2020 die Befragungen im Klassenverband durchgeführt. Der Kernfragebogen beinhaltete 183 inhaltliche Items und 23 Hintergrunditems zu Geschlecht, Schultyp, Bildungshintergrund, sozioökonomischer Hintergrund, Herkunftsland, Familiensprache und Wohnregion. Nach Bereinigung des Datensatzes konnten die Rückmeldungen von 1.685 Schülerinnen und Schülern zur Auswertung herangezogen werden. Die Ergebnisse sind repräsentativ für Jugendliche ab 14 Jahren der 8. | 9. | 10. Schulstufen an den Schulen in Vorarlberg.

In der Auswertung der Daten wurde gefragt, in welchen Bereichen die Haltungen von Mädchen und Buben ähnlich sind und in welchen sie sich unterscheiden. Weiters wurde untersucht, ob es Unterschiede zwischen den Schülerinnen und Schülern der verschiedenen Schultypen gibt und schließlich, ob und wenn ja in welchen Bereichen das Elternhaus die Haltungen beeinflusst. Dabei wurden der Bildungshintergrund, der sozioökonomische Hintergrund, das Herkunftsland und die Wohnregion der Familie berücksichtigt.

Die Ergebnisse der Lebenswelten sind spannend und aufschlussreich für alle, die beruflich oder privat mit Jugendlichen und mit gesellschaftlichen Entwicklungen zu tun haben: für Eltern, Lehrpersonen, für die offene und verbandliche Jugendarbeit sowie für Politikerinnen und Politiker auf allen staatlichen Ebenen.

Informationen zur Jugendstudie Lebenswelten 2020 - Werthaltungen junger Menschen in Vorarlberg

Pädagogische Hochschule Vorarlberg
lebenswelten(at)phvbg.at