Einstellungen und Kompetenz von LehramtsstudenInnen und LehrerInnen für die Umsetzung inklusiver Bildung

Partner: Pädagogische Hochschulen Oberösterreich, Vorarlberg
Kooperationspartner: Mercy College, New York
Unterstützende Institutionen: Universität Prag, Concordia University College of Alberta (CA)
Gefördert von: bmukk
Projektdauer: Nov. 2011 - Okt. 2013
Projektleitung: Dr. Ewald Feyerer, Pädagogische Hochschule Oberösterreich
Projektteam Vorarlberg: Dr. Klaudia Niedermair (Koordination), Dr. Mag. Petra Hecht

 

Hecht, P., Niedermaier, C. & Feyerer, E. (2016). Einstellungen und inklusionsbezogene Selbstwirksamskeitsüberzeugungen von Lehramtsstudierende und Lehrpersonen im Berufseinstieg - Messverfahren und Befunde aus dem Mixed-Methods-Design. Empirische Sonderpädagogik, 1, S. 86-102.
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Mehr zum Projekt

Mit der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention hat sich Österreich gemeinsam mit vielen anderen Staaten verpflichtet, ein inklusives Schulsystem umzusetzen. Ein entscheidender Faktor für das Gelingen sind Einstellungen und Kompetenzen von LehrerInnen für die Umsetzung inklusiver Bildung. Diese aufzubauen ist eine Aufgabe der PädagogInnenbildung an Pädagogischen Hochschulen.

Im Forschungsprojekt geht es zum einen darum, die Einstellungen und Kompetenzen von LehramtsstudentInnen und LehrerInnen in den ersten beiden Dienstjahren zu erfassen. Zum anderen sollen jene hochschuldidaktischen Faktoren in der LehrerInnenaus-, -fort- und -weiterbildung identifiziert werden, die für den Aufbau dieser Grundhaltungen und Kompetenzen relevant bzw. besonders wirksam sind.

Die Forschungsergebnisse sollen Aussagen über die Effektivität der derzeitigen LehrerInnenbildung  ermöglichen und evidenzbasierte Daten für die Weiterentwicklung der PädagogInnenbildungNEU und der Curricula zur Verfügung stellen.

Da Fragen zur Umsetzung inklusiver Bildung nicht nur in Österreich und auf der europäischen Ebene diskutiert werden, ist das Projekt in ein internationales Forschungsnetzwerk eingebunden.

Quantitative Erhebung mittels adaptierter englischer Skalen (‘SACIE – Sentiment, Attitudes and Concerns about Inclusive Education Scale’ und ‘TEIP – Teacher Efficacy for Inclusive Practice’) bei Studierenden der PH im 2., 4. und 6. Semester, zu Beginn des Wintersemesters 2012 Befragung der Erstsemestrigen.

Qualitative Erhebung: Gruppeninterviews von Studierenden der jeweiligen Semester mit dem Ziel, wirksame Faktoren für den Aufbau grundlegender Einstellungen und Kompetenzen in der Ausbildung zu identifizieren.

LehrerInnenfallstudien von AbsolventInnen, die in Integrationsklassen eingesetzt sind mit dem zusätzlichen Ziel, Aufschluss über gelingende Faktoren in der Induktionsphase zu erhalten.

„Einstellungen und Kompetenzen von LehramtsstudentInnen und LehrerInnen für die Umsetzung inklusiver Bildung“ an der Universität Leipzig und der Humboldt Universität zu Berlin

Das Projekt „Einstellungen und Kompetenzen von LehramtsstudentInnen und LehrerInnen für die Umsetzung inklusiver Bildung“ wurde in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie konnten nun von Claudia Niedermair und Petra Hecht in Deutschland präsentiert werden. Die Befunde stießen auf den Konferenzen „Inklusive Hochschule. Nationale und internationale Perspektiven“ (22.-23-9-2014) und auf der Arbeitstagung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) für die DozentInnen der Sonderpädagogik zum Thema „Perspektiven sonderpädagogischer Professionalisierung“ (26.-27-9.2014) auf großes Interesse. Durch die Verknüpfung qualitativer und quantitativer Daten ist es gelungen, hochschuldidaktische Maßnahmen für die Gestaltung der PädagogInnenbildungNEU zu ermitteln und Einblick in die inklusionsbezogenen Überzeugungen von Studierenden und Lehrenden im Berufseinstieg zu erhalten. Es zeigte sich in quantitativen Analysen, dass mit zunehmender Ausbildung inklusionsoffenere Haltungen bestehen, gleichzeitig aber auch die Bedenken im Hinblick auf die Umsetzung einer inklusiven Bildung ansteigen. Die qualitativen Befunde gaben zu erkennen, dass die normativ positiven Zustimmungen mit Bedenken verknüpft werden, die im Verlauf des Studiums von der Bewusstwerdung wachsender Komplexität des Unterrichts in inklusiven Settings zeugen. Erwartungen in Bezug auf eine unterstützende Arbeit im Team sind hoch.